Nachdem wir es uns erlaubten bis neun Uhr zu schlafen, machten wir uns danach auf nach „Bygdoy“, der Halbinsel der Stadt. Inmitten von Parks und den Villen der Reichen, befinden sich fünf Museen, die wir alle besuchten.
Bild 01: Aussicht von der Halbinsel "Bygdoy" auf das Zentrum von Oslo.
Nr. 1 war das „Norwegian Museum of Cultural History“. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich wirklich kein großer Fan von Heimatkunde Museen bin, war ich über alle Maßen froh, eine norwegische Stabkirche zu sehen. In Kunstgeschichte haben wir über diese großartigen Kirchen gesprochen, die im 12. und 13. Jahrhundert in Skandinavien gebaut wurden. Sie bestehen ganz aus Holz und sind wahre Meisterwerke der Schnitzkunst! Ich musste mir leider sagen lassen, dass in den vergangenen Jahren, satanische Gruppierungen viele dieser Kirchen in Brand setzten. Ich möchte gar nicht anfangen, meine Wut darüber freien Lauf zu lassen – ich bin nur froh, dass ich eine von den übrig gebliebenen Kirchen, sehen durfte.
Bild 02: Ich muss einfach sagen, dass ich von dieser Stabkirche begeistert bin. Man muss die Schnitzereien einmal selbst gesehen haben um das volle Ausmas des Werkes nachvollziehen zu können.
Nr.2 stellte das „Viking Ship Museum“ dar, welches, wie der Name schon sagt, mehrere gut erhaltene Wikingerschiffe ausstellt. Diese eher flachen Schiffe wirken umso besser in der dieser wunderbaren Umgebung – einem wahrscheinlich extra für sie konzipierten Gebäudekomplex, dessen Inneres and ein romanisches Kirchegewölbe erinnern lässt. Ich musste mich trotzdem die ganze Zeit fragen, wie diese doch sehr flachen Schiffe seetauglich sein konnten.
Bild 03: Vor allem das größte der drei Schiffe, war wirklich beeindruckend.
Nach einem kurzen Fußmarsch, gelangten wir zu unserer Nr. 3, dem „Kon-Tiki Museum“. Der Name gibt noch nicht wirklich viel Aufschluss über den Inhalt des Museums, außer, dass er so gar nicht nach Norwegen passen will. Wie wir alle jedoch wissen, sind die Norweger ein Volk der See und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sie mit diversen Schiffsexperimenten in Zusammenhang stehen. So schaffte es 1951 ein aus Holz gezimmertes Floß, samt Besatzung. Von der Westküste der USA bis zu den Osterinseln zu Schippern – und das nur mit Hilfe der natürlichen Meeresströme. Der Dokumentarfilm über dieses Experiment, wurde im selben Jahr mit dem Oscar für diese Kategorie bedacht [leider war die Statue nicht ausgestellt]. Etwa 20 Jahre später starteten Norwegen und ein paar andere Nationen ein weiteres Projekt, bauten ein Schiff nach dem Abbild früher Hochkulturen und nutzten wiederum die Meeresströme um von der Westküste Afrikas, nach Amerika zu gelangen. Im Museum waren beide Originalboote ausgestellt.
Bild 04: Ich find die unglabliche Geschichte des Kon-Tiki Museums so genial und auch, das dieses Museum das letzte war, das ich in Norwegens Hauptstadt vermutet hätte...
Ein weiters Boot fanden wir im „Fram Museum“, unserer Nr. 4. war das erste Boot das am weitesten Nach Süden und nach Norden fahren konnte. Und bis heute das einzige Holzboot, das dies schaffen konnte. Die Osloer waren recht schlau, und fuhren die Fram in den Hafen und bauten einfach ein Haus drum herum. So sahen wir die Fram im besten Zustand und konnten auch ihr inneres besichtigen. Für mich wäre das ja nichts – zu kurze Betten und zu niedere Decken, und nicht einmal eine „Ich bind der König der Welt“ Figur konnte ich an Deck machen, da der vordere Teil des Schiffes abgesperrt war.
Bild 05: Die mächtige "Fram" hat es vor allem Lucas angetan...
Das letzte Museum der Halbinsel war leider auch das Letzte. Das „Norwegian Maritime Museum“, hatte außer einer recht ansehnlichen Bildersammlung zum Thema „Meer“, nicht viel zu bieten.
Bild 06: Anstatt hier ein Foto des Museumsz zeigen, presentiere ich lieber die wunderbare Aussicht und das perfekte Wetter, das wir de ganzen Tag über genießen durften.
Nun teilten sich die Wege der Gefährten und wie in „Herr der Ringe“ Frodo und Sam die „Gewundene Treppe“ nehmen und Aragorn und Co. nach Rohan aufbrechen, so zog es Ayse zum „Holmenkollen“ [Oslos Skisprungschanze] und Lucas und mich zum „Henie-Ostad Art Centrum“. Sonja Henie war eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen der Geschichte und zudem eine begeisterte Kunstsammlerin. So eröffnete sie das Zentrum, in dem sich ihre Kunstsammlung befindet und temporäre Ausstellungen stattfinden. Das Zentrum war wirklich sehr interessant und auch schön gelegen, doch leider etwas schwer zu erreichen…
Bild 07: Im Center durfte ich leider keine Fotos machen und von Außen ist es auch nicht wirklich aufregend - so zeige ich lieber den Ort an dem es gelegen ist.
Kurz vor Sonnenuntergang trafen sich die Gefährten im „Vigeland Park“ wieder um noch schnell wunderbare Eindrücke von der Arbeit des norwegischen Bildhauers zu sammeln. Hunderte Skulpturen aus Stein schmücken den Park – sie zeigen Menschen von jung bis alt in allen nur möglichen Positionen und Aktionen. Ich kann gar nicht sagen, wie begeistert ich davon bin, wir hatten den park für uns und die Sonne schenkte uns mit ihren letzten Strahlen ein einmaliges Licht.
Bild 08: Ich bin so froh, das wir trotz Schmerzen und Müdigkeit noch in den Park gegangen sind. Es hat sich echt gelohnt. Leider sind meine Fotos nur ein Trauriger Abkatsch dessen, was Ayse, Lucas und ich erleben durften.
Geschunden und todmüde, machten wir und schlussendlich wieder auf den Weg zum Busbahnhof, verbrachten die letzten Stunden bis 23 h am Bahnhof und fuhren dann müde, aber glücklich zurück „nach Hause“ – nach Schweden. Diese zwei Tage hier in Oslo werde ich sicher nie vergessen. Die Stadt ist so wunderbar und wunderbar teuer und all die Eindrücke, die wir erlangen durften, sind für mich so wertvoll. Ich habe gelernt, dass es einfach besser ist mit anderen zusammen zu reisen und dass ich mich nur dann wirklich wohlfühlen kann, wenn ich einen „sicheren Zufluchtsort“ habe, zu dem ich zurückkehren kann.
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