Donnerstag, 28. Januar 2010

27.01.2010 - DAY 12

Nachdem ich viel zu frueh in auf der Uni in Västeras war und auf die Dame warten musste, die mir das Labor aufsperrte, verbrachte ich den Vormittag damit, meine Vespidae Adulterina fertig zu skizzieren. Als mich das Engagement schliesslich verliess, gab ich mein Fahrrad zurueck und nahm den Bus nach Eskilstuna.

Dort angekommen sezte ich die einzelnen Teile meines Objektes am PC zusammen, nur um dann rausfinden zu muessen, dass die Drucker mich nicht mochten und nichts von dem was ich ihnen schickte, ausgedruckt wurde.

Bevor ich endlich nach Hause kam, hatte ich noch ein paar Erledigungen in Västeras. Nach so einem Tag bin ich fuer rein gar nichts mehr zu gebrauchen.

Dienstag, 26. Januar 2010

26.01.2010 - DAY 11

Es ist unglaublich wie viel Information in einer kleinen Wespe steckt. Beim heutigen Arbeiten mit dem Mikroskop, wurde ich von all den Einzelheiten ihres Körpers in den Bann gezogen. Wenn man einmal anfängt, dann kann man nicht mehr aufhören. Man kann immer noch näher gehen und noch genauer werden, doch irgendwann erreicht auch das Gerät seine Grenzen und höchst wahrscheinlich auch meine Zeichenfähigkeiten.
Bild 01: Das Science Lab in dem wir heute arbeiten durften.

Der Tag hier in Västeras, war sehr angenehm und die ruhige Arbeit vor den Mikroskopen hat es mir irgendwie angetan. Ich bin in ein kleines, großes Universum eingetaucht. Endlich bin ich auch dazu gekommen, ein Fahrrad zu erwerben, werde es aber morgen gleich wieder zurück geben, da weder die Bremsen noch die Schaltgänge funktionieren. Das Mädchen, das es mir für 400 SEK [~ €40] verkaufte, musste sich leider damit begnügen. Einen möglichen Umtausch, im Falle eines Fehlers, habe ich gleich beim Kauf geregelt.
Bild 02: David, Robert und Oskar.

Bild 03: Madelaine beim studieren ihres Schmetterlings. Bei all den Fachausdrücken, ist Schmetterling eigentlich schon fast eine Beleidigung.





Montag, 25. Januar 2010

25.01.2010 - DAY 10

Während der Fahrt nach Eskilstuna, hatte ich genügend Zeit meinen neuen Schweden Reiseführer durchzublättern. Mit drastischen Folgen: Mich hat die Reiselust gepackt. In Schweden gibt es so unglaublich viele Orte, Traditionen und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und erforschen, dass ich am liebsten gleich den ersten Zug nach Stockholm, in den Süden oder in den Norden genommen hätte – doch nichts da: Es heißt Universitätsleben, und diese Woche sind Insekten dran.

Nach einem Vortag von gefühlten zwei Stunden, auf schwedisch natürlich, konnten wir uns ein Insekt von mehreren Präparaten aussuchen. Ich ließ die Finger von großen Käfern, Gottesanbeterinnen oder Nachtfaltern, und nahm mir ein „leichteres“ Objekt vor: eine Wespe. Da hab ich mich extrem geirrt. Was mit freiem Auge ganz einfach aussieht, verwandelt sich unter dem Mikroskop zu einer buckligen Landschaft voll Härchen und Pünktchen. Morgen werden wir den gesamten Tag in Västeras und mit genügend Mikroskopen für alle, verbringen.

Schweden hat für mich etwas Magisches. Vielleicht liegt es daran, dass es einfach fremd ist – mit Schottland war es das gleiche; jedoch hat Schweden irgendetwas mehr. Wenn ich daran denke, und es hier erlebe, erinnert es mich unweigerlich an „Svalbard“, dass in „Der goldene Kompass“ von Philip Pullman beschrieben wird. Ein Land – so weit im Norden, dass es schon den Polarkreis durchbricht. Mit einer Mitternachtssonne im Sommer und der Aurea Borealis im Winter. Und heute zeigte mir dieses Land seine ganze Magie, mit dem ersten wirklichen Sonnenuntergang. Eine große rote Sonne erleuchtete das Land und der Schnee reflektierte ihr intensives Licht. Das Foto, das ich von meinem Balkon aus aufgenommen habe ist nur eine schandhafte Aufzeichnung der wahren Schönheit des Naturschauspiels und wurde auch zu spät aufgenommen.

Sonntag, 24. Januar 2010

24.01.2010 - DAY 09

Vor einem Monat war Weihnachten. Im Kreise meiner Familie habe ich unter Christbaum Weihnachtslieder gesungen. Unglaublich wie lange das schon her zu sein scheint…

Heute gab es gleich wie Höhepunkte des Tages: 1.) das erfolgreiche erste Mal Wäsche waschen in Schweden ;) und 2.) das Discobowlen in Västeras. Ich hab in nicht ganz zwei Durchgängen ca. vier oder fünf Strikes geschafft. Ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber ich nenne das ein Naturtalent…

Gestern in einer Woche kommen Magdalena und Johanna mich besuchen! Looking forward to it!!!

23.01.2010 - DAY 08

Anstatt wirklich auszuschlafen, haben Lucas und ich uns schon um 09:00 auf gemacht, um den mir beschriebenen Fahrradladen zu finden. Nicht nur das er geschlossen hatte, es stellte sich auch heraus, das er höchst wahrscheinlich nur neue Fahrräder im Sortiment hatte und das wollten wir uns nun wirklich nicht leisten.

Thomas, einer der „Fadders“, der auch in Park [unserer Student Accomodation] wohnt, hatte mir zuvor ein rad gezeigt, dass er verkaufen würde. Der sehr niedrige Preis hätte mich eigentlich gleich Stutzig machen sollen. Das Hinterrad des Drahtesels, hatte so einen Achter, dass es sicher unmöglich wäre, das Fahren heil zu überstehen.

Am Plan für heute Stand ein Ausflug zu einem Art Adventure Camp, genannt „Arosfortet“. Wir mussten Fünfer-Gruppen bilden und zusammen mit Lucas, wurden Ayse und zwei ihrer türkischen Kollegen meine Gruppenmitglieder. Rückblickend betrachtet, kann ich nicht mehr genau alles wiedergeben, was ich hier erlebt habe, aber es war einfach unvorstellbar lustig.

Wir hatten 90 Minuten Zeit, in einem Labyrinth, so viel wie möglich, von den 32 Räumen als Gruppe zu betreten, und die Aufgaben darin zu lösen. Machten wir irgendetwas falsch, so teilte uns ein Rotes Alarm Licht mit, dass wir den Raum so schnell wie nur möglich verlassen mussten. Die Aufgaben waren alle sehr unterschiedlich. Manchmal ging es um körperliches Geschick und Kraft, manchmal um Technik und wissen und manchmal um taktisches vermögen, doch immer lief es darauf hinaus, dass wir die Aufgaben NUR als Gruppe bewältigen konnten. Jede Aufgabe brachte unterschiedlich viel Punkte: Zwischen 25 und 125.

Ich fand, dass die Österreichische – Türkische Partnerschaft hier großartig funktionierte. Wir hatten alle extrem viel Spaß und hatten alle dieselbe Einstellung: möglichst viel, möglichst schnell zu schaffen. Als uns dann die Zeit ausging, waren wir uns zwar sicher, nicht gewonnen zu haben, doch fühlten wir uns alle gut und wussten, das wir unser Bestes gegeben hatten.

Es stellte sich heraus, dass es den anderen Gruppen viel schlechter ging als uns und so erreichtet das Team: TURKISTRIA den überragenden ersten Platz mit sage und schreibe 285 Punkten! Als Preis erhielten wir eine Gutschein für zwei weitere Stunden Arosfortet, den wir wieder al Gruppe einlösen wollen – Schließlich gibt es eine Revanche im März, bei der wir es unseren verfolgern nicht leicht machen wollen ;)

Den restlichen Tag, verbrachte ich in meinem Zimmer mit Schlafen. Ich hatte viel davon aufzuholen und ließ deshalb auch die Pup-Tour am Abend aus.

Freitag, 22. Januar 2010

Zwischen den Zeilen...

Seit ich hier in Schweden bin, hatte ich erst einen wirklichen Zusammenbruch, ausgelöst durch Heimweh. Grund dafür ist glaube ich einfach, dass ich nicht viel Zeit habe, über all das hier nach zu denken, und auch darüber, dass ich noch so lange von meinen Lieben etrennt bin.

Doch diese emotionale Explosion kam zustande, als ich die Briefe meiner Freunde las, die sie mir zum Abschied mitgaben; und als ich ein Geschenk zwischen meine Sachen fand, das für meinen Geburtstag gedacht ist... jaja. der 6. Mai. Weit weg, und dann werde ich trotzdem, immer noch nicht zu Hause sein.

Anlass genug, alle meine Freunde und vor allem meine Familie zu grüßen: I LOVE YOU ALL!

22.01.2010 - DAY 07

Auch wenn ich zugeben muss, dass ich etwas fertig bin, muss ich sagen, dass die Nacht an der Hochschule eigentlich ganz in Ordnung war. Bis zwei Uhr Morgens habe ich mehr oder weniger gearbeitet und auch die letzten Blog-Beiträge geschrieben [also entschuldige ich mich hiermit noch mal für die Rechtschreib- und Tippfehler].
Bild 01: Lucas beim Frühstück in der Mensa.
Um neun hatten wir dann die Besprechung unserer Arbeiten und auch wenn die der andern extrem gut waren, muss ich sagen, dass ich etwas stolz bin, eine Arbeit mit zwei vollen tagen Zeitverlust zu schaffen, die sich ohne Scham in die Reihe der Anderen eingliedern kann.

Sven gab uns allen noch Tipps, und der der es für richtig hält, kann an seinem Projekt noch ein paar Änderungen durchführen – Endgültige Abgabe ist nämlich erst am Ende des Kurses. Vier Wochen von heute.
Bild 02: Eingangsbereich eines der Gebäude der Mälardalen Högskola in Eskilstuna.

Bei aller Liebe zum Zeichen – ich war endlos froh, dass ich heute mal nicht einen vollen Tag an der Hochschule verbringen durfte/musste. So hatten ich Zeit aufgeschobene Erledigungen zu tätigen und mich dann bald in mein Zimmer zurück zuziehen.
Bild 03: Mein Arbeitsplatz für die ersten fünf Wochen. Wichtige Utensilien: Viel Wasser und noch mehr Kafé [wie die Schweden es schreiben].

Diese Woche habe ich wirklich gelernt, dass ich hier nicht im Urlaub bin. Während den vergangenen Wochen habe ich auf dieses Auslandssemester hingearbeitet und in meinem Kopf wurde es in mancher Hinsicht, natürlich unterbewusst, mit einem Art Ferienaufenthalt gleich gesetzt. Doch das ist es ganz und gar nicht. Auch wenn unsere ERASMUS Kollegen, die Stadt unsicher machen und teilweise nur einmal in der Woche für drei Stunden an die Uni müssen – Lucas und ich haben ein Vollzeit-Studium, und ich würde nicht tauschen wollen! ;)
Bild 04: Der Zeichensaal für "Scientific Illustration".
Bild 05: Mein Schlafplatz für die Nacht. War WIRKLICH in Ordnung!
Bild 06: Die so genannte "Kornettblomma" oder "Streptocarpus". Diese Blume kenne ich mittlerweile echt in- und auswendig.
Bild 07: Fika nach getaner Arbeit. Haben wir uns redlich verdient!
Bild 08: Besprechnung mit Sven und den anderen meiner Klasse.

21.01.2010 - DAY 06

Zum heutigen Tag ist nicht wirklich viel zu sagen. Ich habe so etwas wie einen Tennisarm, nur halt eine Zeichenhand. Die Grafiken fertigen wir mit einem Punktestil an, der zwar sehr beruhigend, aber auf Dauer auch sehr anstrengend und schmerzhaft ist. Doch die Arbeit macht Spass und neben all diesen talentierten Studenten zu arbeiten, inspiriert mich ungemein. Es herrscht ein ständiger Austausch an Meinungen und Wissen. Ich mag die Situation hier sehr gerne, auch wenn das mit der Anreise vielleicht etwas unpraktisch ist, ich glaube aber immer noch, das es besser ist in Västeras zu leben, und das sage ich sogar, obwohl Lucas und ich, diese Nacht im Studio in Eskilstuna verbringen muessen, da wir den letzten Bus verpasst haben.
Bild 01: [Fast] fertige Studie meiner Blume.

Dafuer werden wir morgen jedoch die ersten sein ;) und ich bin mit meiner Arbeit eigentlich recht zufrieden. Es ist 01:09 – und kein Schlaf in sicht: BITTE MACHT EUCH KEINE SORGEN - MIR, UNS GEHT’S GUT!

20.01.2010 - DAY 05

Nach einer Nacht im neuen Bettzeug, machten Lucas und Ich uns zu Fuss (!) auf den Wg zur Hochschule, um dort dann den Bus nach Eskilstuna zu nehmen. Ich muss wirklich sagen, dass ich den Weg in der Frueh sehr geniessse, denn es ist wirklich nicht so kalt und zudem werde ich richtig wach.

In Eskilstuna lernen wir unseren Mitschueler richtig kennen – alle ausgesprochen nett und hilfsbereit und offen und wiedermal können sie alle extrem gut Englisch… langsam komme ich mir echt schlecht vor, weil das was ich immer als adequat bezeichnete, stellt sich langsam abe sicher als sehr beschränkt heraus… aber egal.

Der Tag besteht zum grössten Teil aus Zeichnen. Das genaue Betrachten der Pflanze: in meinem Fall eine Kornettblomma oder Stratocarpus; und das ruhige Zeichnen haben schon fast ein hypnothsche Wirj´kung auf mich und fungieren wie eine Art Meditaion.

Am späten Nachmittag haben wir eine Stadtfuerung in Västeras mit unseren Fadders und den anderen Austauschstudenten. Abschliessend kehren wir noch in ein Pub ein, zur alltäglichen Fika. Wärend ich versuchte das Zeichenmaterial zu besorgen, das Lucas und ich noch brauchten, kaufte der sich eine Gitarre ;)
Bild 01: Dieses Foto sieht man als erstes bei Google-Bilder, wenn man nach Västeras sucht... [darauf ist keine Straße zu sehen, sondern der verschneite Svartan, der durch die Stadt fließt].

19.01.2010 - DAY 04

Aufregend, aufregend: unser erster Tag in Eskilstuna, unser erster richtiger Studientag.

Während die meisten unserer Kollegen sicher noch in ihren Betten lagen, machten Lucas und ich uns auf den beschwehrlichen Weg nach Eskilstuna. Nein, nein, so schlimm war das niht und zudem muss ich sagen, dass die BUsfahrt in der Frueh eigentlich ganz angenehm ist. Entweder nutze ich sie als zusätzliche Schlafzeit, oder ich kann noch Unterlagen zusehen oder ich lese oder höre Musik…. also an alle, die sich Sorgen um mich machen, wegen der Busfahrt: Alles OK!

Nach einer 40 minuetigen Fahr erreichn wir Eskilstuna um 09:00. Noch genug Zeit um rehtzeitig zum Unterrichtsbeginn zu kommen. Leichter gesagt als getan, denn ca. %40 des Betriebes der Mälardalen Högskola findet in dem kleinen verschlafenen Ort Eskilstuna statt. Weshalb das Unigelände, dass sich auf vier Stadtblöcke oder Viertel aufteilt, etwas unuebersichtlich ist, vor allem fue Unwissende.,

Doch nach etwas suchen und nach dem Weg fragen, fanden wir endlich den Weg zu unserem Unterrichtsraum und damit verbundenm unseren ersten Professor: Sven Holberg (?). Professor fuer Scintific Illustration.

Sven (in Schweden spricht man sich grundssätzlich mit dem Vornamen an), ist ein gutmuetiger. aufgewekter, etwas älterer Kerl, der viel weiss und kann. Er hat definitiv das Zeug zum Mentor und rueckblickend betrachtet, bin ich mit dieser Beschreibung gar nicht so weit weg von der Realität.

Es stellte sich heraus, dass die der Jurs fuenf Wochen daunern wuerde und das jede Woche ein anderes Projekt zu bearbeiten sei wuerde: Start: die genaue Zeichnung einer Blume. Auch wenn am Stundenpln irgendwelche Tageszeiten fuer den Kurs vermerkt sind, wird es eigentlich erwartet, dass di Studenten den ganzen Tag (und vor den Abgaben am Ende der Woche, die ganze Nacht) im Sudio verbringen.

Usere Klasse, beseht aus 10 Schuelern, die mehr oder weniger die Crème de la Crème der Zeichner des Landes sind – oder eben auf den besten Weg dort hin. Wir haben das Glueck als ERASMUS Studenten, die Abkuerzung in den Kurs zu finden, denn hier rein zu kommen ist anscheinend extrem schwierig.

Bevor wir irgendetwas machen konnten, mussten wir uns etwas Material und eine Pflanze zum Zeichnen besorgen. Eskilstuna. dass wir auf dem Weg zu den Geschäffte durchscritten haben, beshcreibe ich ein anderes Mal, denn es gibtr nicht wirklich viel darueber zu sagen. Meine kurze Angst, die falsche Entscheidunggetroffen zu haben, verfluechtigte sich sehr schnell, bei dem Abglick der uns zur Schau geboten wurde. Hier zu leben, käme fuer mich einer Haft gleich…

Zeit zum Zeichnen hatten wir nicht wirklich, denn Lucas und ich mussten zurueck nach Västeras – Welcome Aktivitäten. Nachdem wir dort administrative Angelegenheiten wie Studen Union Fee, Internet gebuehr und Studentenkarte geregelt hatten, sass ich mich in einen Vortrag der ”Culturel Studies” hiess.

Der Vortarg machte mir etwas klar: Die Erfahrungen, die ich hier machen werde, duerfen nicht viele Menschen erleben. Die meisten andern Studenten werden in ihren Leben nie ein Auslandssemetser machen und auch, dass ich mein Land vetrete… Keine Ahnung ob ich das so gut finden soll. Zudem besteht meine Reise eigentlich aus vier Reisen: Academic Jurney, Intellectual Jurney, Cultural Jurney und last but not least: Emotional Jurney. Ih glaube das alles ist wahr und dieses Semester hier wird mir an allen Bereichen viel bringen!

Und dann gings am Abend endlich mit versammelter Mannschaft ins Nirvana, zum Ikea, wo wir uns all das besorgen konnten (mussten), was in unseren Zimmer noch fehlte. Allem voran eine Decke und einen Polster.

18.01.2010 - DAY 03

Nach einer sehr angenehmen Nacht packte ich meine sieben Sachen und Lucas und ich machten uns auf zur Hochschule. Dort wurden wir zusammen mit den anderen Austauschstudenten in die größten Hörsaal der Uni gebracht und wurden von so ziemlich allen wichtigen Personen begrüßt.
Ich weiß nicht wie ich das alles beschreiben soll – irgendwie fühlte ich mich sehr besonders. Als einer von zwei Österreichern inmitten von ca. 90 Internationalen Studenten, die alle hierhin gekommen sind um an dieser Hochschule ein Semester zu verbringen. Neben den großen Fraktionen aus den Niederlanden, Frankreich und Deutschland, fanden sich auch Studenten aus so ziemlich allen europäischen Staaten, sowie Thailand, China, Korea und den USA.
Mittagessen in der Mensa war ausgezeichnet und abermals [ja ich weiß es wird schon langweilig, aber ich muss es einfach machen,] waren die Schweden dort äußerst nett und anscheinend können sie alle ganz natürlich zwischen Englisch und Schwedisch hin und herschalten.
Wir saßen an einem Tisch mit einem Mädchen und einem Jungen aus Istanbul, die hier her gekommen sind um irgendetwas mit Computer Science zu studieren. Ich habe mir leider nicht genau gemerkt, was, aber das ist auch nicht wirklich wichtig. Gemeinsam hatten wir, dass wir uns alle freuten hier zu sein.

Die Fika ist für die Schweden, was die Tea Time für die Engländer ist. Und diese wird so oft am tag praktiziert, wie nur möglich. So auch heute, zusammen mit der Universitätsseelsorgerin, die uns darauf einstimmte „mehr“ in unseren Nachbarn zu sehen und nicht zu vergessen, dass auch wir, beobachtet werden und eigentlich die „Fremden“ sind. Auch andere Vortragende des Tages, wiesen immer wieder darauf hin, dass wir quasi die Abgesandten und Vertreter unseres Landes hier sein und uns auch dem bewusst sein sollten.
Anstatt an der Campus Tour teilzunehmen - wir wussten, dass wir ohnehin die meiste Zeit in Eskilstuna verbringen würden – eroberten Lucas und ich die Innenstatt, fanden einen großartigen Fashion Store und ein sehr sympathisches Stadtzentrum.

Nach der Fika, bei der ich zwei deutsche Mädchen und zwei Koreaner kennen lernen durfte, wurden wir nach unseren Instituten eingeteilt und hatten mit den jeweiligen Leitern eine Besprechung. Lucas und ich machen ja Informationsdesign am IDT (Institut for Information, Design and Technology).

Bei dem Meeting trafen wir alte Bekannte unsere beiden neuen Bekannten, die Studenten aus Istanbul. Doch leider stellte sich heraus, dass sie nicht mit uns zussamen studieren wuerden – so wie alle anderen. Lucas und ich sind nun nicht nur die einzigen Studenten aus Österreich, sondern auch die einzigen, die Inforamtionsdesign studieren und damit auch die einzigen, die jeden Tag nach Eskilstuna pendeln muessen.

Aber das alles machte mir nichts – die Aussicht nur mit schwedischen Studenten zu studieren fand ich eigentlich gar nicht schlecht, vielleicht wuerde ich es dann doch schaffen, die Landessprache zu lernen und die andere Austauschstudenten uerde ich ohnehin bei Veranstaltungen und im Wohnheim sehen.

Mit dieser Gewissheit und viel gutem Willen, machten wir uns nach der Uni auf, debn Weg zum Studentenheim zu Fuss zu bestreiten. Einerseits wollten wir die Strecke mal kennenlernen und andereseits hatten wir es auch satt, die ganze Zeit fuer den Bus zahlen zu muessen.

Zum Heimmarsch ist zu sagen, dass er eigentlich ganz gut ueber die Buehne ging. Danach war ich jedoch recht muede, muss ich zugeben und so fand ich auch schnell den Weg zu meinem Bett.

17.01.2010 - DAY 02

Nach einer Nacht im Airport Hotel, bewies die Dame an der Rezeption, dass [die meisten] Schweden extrem hilfsbereit und freundlich sind. Sie hat für Lucas und mich, die Reise nach Västeras – dem Ziel und zukünftigen Aufenthaltsort – beinahe ganz alleine geplant.
Die erste Nacht war gut und bis auf Lucas’ Begegnung der dritten Art in den Gemeinschaftswaschräumen, verlief sie auch ganz problemlos.
Etwas zu spät verließen wir das Hotel und nahmen den Bus nach Nyköping. Von der Bahnstation, bestiegen wie den Zug nach Norrköping um dann schlussendlich den Bus nach Västeras zu nehmen und um etwa 14:30 dort auch anzukommen. Dazu ist zu sagen, dass die leider viel zu kurze Bahnfahrt großartig war. Wagons der zweiten Klasse – die in Österreich wahrscheinlich die Premium–Business–First–Class gewesen wären, eine extrem zuvorkommende, blonde Schaffnerin, die uns erklärte wann und wie wir umzusteigen hatten und vor dem Fenster ein Winter-Wonder-Land, wie es im Buche steht [inklusive sechs Rehen und einem Elch (!)].
Bild 01: Ausblick von der Hotel-Lobby auf den Flughafen Skavska.

Endlich in Västeras angekommen, wurden wir abermals sehr freundlich um im perfektesten Native-Speaker-English beraten, welchen Bus wir doch zu Uni zu nehmen hatten. Und dann war es eigentlich auch schon soweit – wir standen vor dem Hauptgebäude der Mälardalen Högskola. Verschneit, modern und scheinbar nur aus Holz und glas errichtet.
Bild 02: Hotel-Lobby


Unsere „Fadders“ [gleich zu setzen mit unseren Buddies], begrüßten und, nahmen uns die Taschen ab und gaben uns die ersten nötigen Infos zur Hochschule, und was am nächsten tag passieren sollte. Nach dem Unterzeichnen unserer Zimmerverträge wurden wir auch noch ganz gemütlich zu unserer Student-Accomodation geführt. Mein Zimmer ist groß, hell [für Winterverhältnisse in Schweden] und gemütlich. Nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten und einige unserer Nachbarn kennenlernen durften, besorgten wir unser erstes Mahl, im Supermarkt auf der anderen Straßenseite: Hemköp.

Bild 03: Nyköping C [Hauptbahnhof]

16.01.2010 - DAY 01

Abschiede sind blöd. Eigentlich noch viel mehr als blöd, doch diese Ausdrücke will ich hier gar nicht veröffentlichen. Abschiede können noch so lang und ausgiebig sein; sie ersetzen nie das, was sie beenden.
Vergangene Woche hatte ich mehrere dieser Erlebnisse und wie sich jeder sicherlich vorstellen kann, waren sie, und vor allem die Fülle, in der sie da waren, emotional extrem anstrengend.
Doch nachdem ich es so gut wie ich konnte geschafft habe, meine Tränen zurück zu halten und mir immer einzureden, dass fünf Monate schon nicht so lange wären, bestieg ich schlussendlich das Flugzeug nach Schweden. Zusammen mit Lucas und eigentlich sehr gut gelaunt.

Der Flug war mehr als angenehm und auch extrem unterbesetzt, sodass genügen Platz da war, um sich ausbreiten zu können. Für jemanden wie mich, fast so schön wie Business Class zu fliegen.
Auch die Landung am Flughafen Skavsta ging Problemlos über die Bühne. Welcome Sweden – here we are. Die Schwedische Luft ist kalt aber trocken – etwas, an das ich mich gewöhnen kann.
Anstatt die restliche Zeit im Zimmer des Airport Hotels zu verbringen [wir kamen zu spät an für eine Weiterreise, am selben Abend], nahmen wir prompt den Bus nach Nyköping, einer kleinen Stadt, zehn Minuten entfernt. Der Riesenburger und die French Fries füllten unsere Mägen und das perfekte Englisch der Kellnerin, ließ und durchatmen.

Donnerstag, 21. Januar 2010

An alle, die's interessiert..

Hallo ihr alle,
in den folgenden Beiträgen, versuche ich meine Erlebnisse hier in Schweden zu dokumentieren, sodass ihr, die ihr Interesse daran habt, immer Up to Date seit. Bin niemanden böse, wenn er oder sie keine Zeit oder Lust zum lesen hat. Allen anderen: Ihr kennt mich, also akzeptiert meine Tippfehler ;)