Während der Fahrt nach Eskilstuna, hatte ich genügend Zeit meinen neuen Schweden Reiseführer durchzublättern. Mit drastischen Folgen: Mich hat die Reiselust gepackt. In Schweden gibt es so unglaublich viele Orte, Traditionen und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und erforschen, dass ich am liebsten gleich den ersten Zug nach Stockholm, in den Süden oder in den Norden genommen hätte – doch nichts da: Es heißt Universitätsleben, und diese Woche sind Insekten dran.
Nach einem Vortag von gefühlten zwei Stunden, auf schwedisch natürlich, konnten wir uns ein Insekt von mehreren Präparaten aussuchen. Ich ließ die Finger von großen Käfern, Gottesanbeterinnen oder Nachtfaltern, und nahm mir ein „leichteres“ Objekt vor: eine Wespe. Da hab ich mich extrem geirrt. Was mit freiem Auge ganz einfach aussieht, verwandelt sich unter dem Mikroskop zu einer buckligen Landschaft voll Härchen und Pünktchen. Morgen werden wir den gesamten Tag in Västeras und mit genügend Mikroskopen für alle, verbringen.
Schweden hat für mich etwas Magisches. Vielleicht liegt es daran, dass es einfach fremd ist – mit Schottland war es das gleiche; jedoch hat Schweden irgendetwas mehr. Wenn ich daran denke, und es hier erlebe, erinnert es mich unweigerlich an „Svalbard“, dass in „Der goldene Kompass“ von Philip Pullman beschrieben wird. Ein Land – so weit im Norden, dass es schon den Polarkreis durchbricht. Mit einer Mitternachtssonne im Sommer und der Aurea Borealis im Winter. Und heute zeigte mir dieses Land seine ganze Magie, mit dem ersten wirklichen Sonnenuntergang. Eine große rote Sonne erleuchtete das Land und der Schnee reflektierte ihr intensives Licht. Das Foto, das ich von meinem Balkon aus aufgenommen habe ist nur eine schandhafte Aufzeichnung der wahren Schönheit des Naturschauspiels und wurde auch zu spät aufgenommen.
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